Leinen los, ... oder der Fehlglaube der Freiheit für unsere Schützlinge

 

Wie lange bleibt mein Hund an der Leine?

 

 

Wir beobachten seit einiger Zeit zunehmend das frühzeitige Ableinen der Hunde auf Feld, Wiese und Wald.

 

Aus aktuellem Anlass

 

Vorfall vom 30.12.2016, der zum Tod unserer Schäferhündin Casey führte!

 

Unsere Casey durfte im Oktober 2016 nach Deutschland reisen, sie kam aus einer ganz schlimmen Tötung (Müllverbrennungs-Unternehmen) in Spanien und hatte nur noch einige Tage Frist.

So konnte sie dem sicheren Tod noch einmal von der Schippe springen. Da die Endstelle leider abgesprungen ist, musste Casey auf eine

Pflegestelle.

Die Pflegestelle, eigentlich seriös, alles ok, auch schon älter und auch erfahren, also wägten wir Casey in den besten Händen.

Die Adoptanten waren am 30.12.2016 mit ihren 2 eigenen Hunden und der Casey an einem Feld-/Waldgebiet, wo sie regelmäßig lang gehen,

unterwegs.

Die Hunde, auch Casey, waren natürlich nicht angeleint, obwohl wir das wiederholt angemahnt hatten, sahen wir doch Bilder von Casey, wo sie ohne Leine auf demFeld zu sehen war.

Also sie spazierten dort, wie gewohnt, plötzlich ein lauter Knall, wie von einem Böller und die Hunde rannten alle panisch los und

flüchteten alle drei in den Wald.

Zwei kamen nach einigen Minuten wieder zurück, Casey aber nicht mehr. Sie suchten sie stundenlang, aber sie fanden Casey nicht mehr.

Am Nachmittag des darauffolgenden Tages dann ein Anruf von Tasso bei den Leuten, Casey sei wohl gefunden worden, allerdings tot, da sie ihren schweren Verletzungen erlegen war. Sie wurde offensichtlich von einem Auto erfasst, als sie eine Straße überquerte und schwer verletzte.

 

Jetzt mag jeder denken, naja, Pech gehabt, mir passiert so etwas schon nicht.

Träumt weiter!

 

Auch diese Pflegestelle hätte Stock und Stein geschworen, dass ihnen das mit Casey nicht passiert, da Casey schon schön hörte, wenn sie

gerufen wurde.

Aber die Leute vergessen eins, es ist nur ein Glücksspiel!

 

Das Tier hört so lange auf seine Pflegeeltern oder Adoptanten, bis ein stärkerer Reiz folgt, der dann die Triebwelt, die Instinkte

aktiviert.

Und da keiner von uns weiss, was die Tiere schon erlebt haben, kann keiner sicher sein, dass der Hund auch dann noch hört.

In der Regel sind die Triebe und Instinkte bei diesen Tieren wesentlich höher ausgeprägt als bei Hunden aus dem Inland und von Züchtern.

Das Tier wird daher erschrecken und je nach erlebten, panisch davon rennen und wenn dann eine Straße kreuzt, bei dem heutigen

Verkehr, ist das wie Russisches Roulette.

 

Auch wenn plötzlich ein Wildtier erschreckt und wegläuft, ein Hase, ein Reh, ein Wildschwein, ein Vogel, …. es aktiviert sofort die Triebe

und Instinkte des Hundes und dieser wird dann unkontrollierbar.

Seid glücklich, wenn ihr dann noch eine Schlepp- oder Rollleine dran habt und das Tier noch

bremsen und beruhigen könnt, oder wenn nicht gerade ein Auto dazwischen kommt.

 

Dieses frühzeitige Ableinen ist eine Unart, da man dann das Risiko bewußt in Kauf nimmt, dass etwas passieren kann.

Jeder Hundehalter hat eine Verantwortung dem Tier, aber auch dem Verein und Besitzer des Tieres gegenüber.

Stellt euch vor, es passiert das obige, der Hund rennt auf die Straße, der Autofahrer weicht aus und fährt mit 80-100 km/h gegen einen

Baum oder kollidiert mit einem entgegenkommenden Fahrzeug.

 

Leute, ihr werdet eures Lebens nicht mehr froh!

Und warum wird das gemacht?

Weil der Hund Freiheit braucht? … Was nutzt diese Freiheit jetzt Casey?

Vielleicht musste sie noch Minuten oder Stunden leiden, …. keiner weiss das, aber ist es das wert? Was hat Casey, die ihre Leishmaniose überwunden hatte nun von ihrer vermeintlichen Freiheit?

 

Es gibt ganz klare Regeln, erst wenn ein Hund unter Ablenkung!! abrufbar ist, dann darf er frei laufen. Und welche Ablenkung meinen

wir? … genau diese, Reh, Hase, Vogel, Wildschein, oder auch ein Schuss oder Böller.

Genau das trainieren wir mit den Hunden und das lernt man auch in den Hundeschulen oder Hundevereinen wie dem Schäferhunde Verein (SV).

 

Erst dann ist die Bindung und der Gehorsam größer als die Kraft der Instinkte und Triebe.

Erst dann ist ein Hund wirklich unter der Kontrolle des Hundehalters!

 

Und glaubt mir, das ist nicht nach einigen Tagen, Wochen oder wenigen Monaten der Fall. Das ist auch individuell bei jedem Hund anders.

Aber erst dann darf ein Hund von der Leine.

 

Und eine Pflegestelle hat gegenüber dem Verein eine Verantwortung übernommen.

Wir vertrauen einer Pflegestelle ein Tier von uns an. Dieser Verantwortung muss eine Pflegestelle auch gerecht werden und sich auch dieser Verantwortung bewusst sein. Alles andere ist leichtsinnig, zum Teil auch fahrlässig und grob fahrlässig!

 

Wir kämpfen nicht mit und für die Mäuse, holen sie auf den Tötungen heraus, damit sie dann durch Leichtsinn oder Fahrlässigkeit um ihr

Leben kommen, was, wie im Fall der Casey, noch nicht einmal so recht beginnen konnte :-(

 

RIP süße Casey  :-(

 

Das hier war Casey:

 

Bei Fragen zu dem Thema Leinen und wie lange der Hund an der Leine bleiben muss, und wie man es testet, ob die Zeit für "Leinen los" gekommen ist, einfach eine Nachricht über "Kontakt" an uns richten.

 

Danke, euer Team der Schaeferhund Rettung